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Mühlentechnik und Getreideverarbeitung

Mühlentechnik und Getreideverarbeitung

Die heutige mahlfähige technische Ausstattung der Holländerwindmühle von Sanssouci hat sich seit 2001 stetig weiterentwickelt. Ein Teil der verbauten Maschinen stammt aus alten Mühlen, während andere nach traditionellen Vorbildern und den spezifischen Anforderungen des Standorts neu gefertigt wurden.

Die Flügel drehen sich mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von 15 Umdrehungen pro Minute, was in der Müllersprache als „60 Enden“ bezeichnet wird – innerhalb einer Minute passieren die Flügel somit 60-mal denselben Punkt. An den Spitzen erreichen sie eine Geschwindigkeit von 67,8 km/h. Wie bei den meisten Windmühlen drehen sich die Flügel entgegen dem Uhrzeigersinn.

Die Mühle kann bei Windstärken zwischen 3 und 8 betrieben werden. Ist der Wind zu schwach oder zu stark, stehen die Flügel still. Um die Windangriffsfläche optimal an die Windverhältnisse anzupassen, lassen sich die Segeltücher teilweise oder vollständig einrollen.

Das Dach der Mühle, die sogenannte Kappe, ruht drehbar auf einem Rollenkranz, sodass das Flügelkreuz in den Wind gedreht werden kann. Von der umlaufenden Galerie aus wird die Stellung der Flügel präzise angepasst, denn nur wenn der Wind frontal auftrifft, können sie ihre volle Antriebskraft entfalten.

Im fünften Stockwerk der Mühle, dem Mahl- bzw. Steinboden, befinden sich die Mühlsteine, die das Getreide zerkleinern. Eine Etage tiefer, auf dem Sicht- bzw. Mehlboden, sorgt eine Siebanlage – der Sichter – für die Trennung der feinen Getreidepartikel. Hier wird das fertige Mehl schließlich abgefüllt und gelagert.

Flügelkreuz

Der Durchmesser unseres Flügelkreuzes beträgt 24 Meter.

Flügelwelle

Die Flügelwelle überträgt die durch den Wind erzeugte Drehbewegung der Flügel auf das innere Räderwerk der Mühle.

Kammrad mit Bremse

Das Kammrad überträgt die Drehbewegung der Flügel auf die Königswelle. Die Bremse ermöglicht es dem Müller, das Kammrad zu stoppen und so die gesamte Mühle sicher zum Stillstand zu bringen.

Bunkel

Der Bunkel sitzt in einer Holländerwindmühle auf der senkrecht stehenden Königswelle. Es übernimmt vom Kammrad die Drehbewegung der Flügelwelle und überträgt diese auf die Königswelle.

Königswelle

Die Königswelle führt die Energie aus der drehbaren Kappe in das Mühlengebäude nach unten. So wird die Windkraft effizient in mechanische Energie zur Nutzung in der Mühle umgewandelt.

Stirnrad

Das Stirnrad in einer holländischen Windmühle ist ein zentrales Zahnrad, das die Drehbewegung der Windflügel in die Mühle überträgt.

Mahlgang

Der Mahlgang besteht aus einem Bodenstein und einem darüber angebrachten Läuferstein, der sich dreht. Zwischen den Steinen wird das Getreide zermahlen.

Quetschstuhl

Mit dieser Maschine können Flocken (z.B. Haferflocken) hergestellt werden. Die Körner werden zwischen zwei gleichschnell drehenden Metallwalzen gequetscht und anschließend gesiebt.

Stehende Mischmaschine

Zur Herstellung eines homogenen Produkts werden alle Passagenmehle gemischt. In ca. 40 Minuten können bis zu 1 Tonne Mehl gemischt werden.

Wurfsichter

Sichtmaschinen haben die Aufgabe, das zerkleinerte Getreide nach Größe und Feinheit zu sortieren (zu sichten). Der Vorgang des Sichtens wiederholt sich mehrmals, bis neben dem Mehl nur noch saubere Kleie anfällt.

Sechskantsichter

Dieser Sichter besteht aus einem sechseckigen, rotierenden Rahmen mit feinem Gewebe, das das gemahlene Korn sortiert. Er war bis Ende des 19. Jahrhunderts die am weitesten verbreitete Art der Sichtmaschinen.

Krühwerk

Das Krühwerk dient dazu, die Kappe mit den Flügeln in den Wind zu drehen. So kann die Windmühle stets optimal ausgerichtet werden, um die Windkraft effektiv zu nutzen.

Krühhaspel

Die Krühhaspel ist ein mechanisches Bauteil, das zum Drehen der Haube verwendet wird.

Wippbalken zum Bedienen der Bremse

Hier kann der Müller im Notfall die Flügel mit einem Ruck anhalten.

Rollenkranz

Der Rollenkranz sorgt dafür, dass die Kappe drehbar ist.

Rollenkranz

Der Rollenkranz sorgt dafür, dass die Kappe drehbar ist.

Kappboden

Diesen Bereich der Mühle kann man in den Wind drehen.

Mahlboden

Hier wird das Getreide zwischen zwei Mahlsteinen zerkleinert.

Mehl- bzw. Sichterboden

Hier wird das zerriebene Getreide in einem Sichter gesiebt.

Galerieboden

Der Zugang zur Galerie ist nötig, damit der Müller z. B. die Flügel bei zu wenig Wind mit Segeln bespannen kann.

Zeichnung: Rüdiger Hagen

Historische Mühle von Sanssouci – Die Techniketagen

Erhalten Sie hier einen digitalen Einblick in die Mühlentechnik und erleben Sie die Historische Mühle von Sanssouci in Aktion!

Getreideverarbeitung

In der Historischen Mühle werden die drei Getreidearten Bio-Roggen, Bio-Weizen und Bio-Dinkel verarbeitet.

Der Mühlenbetrieb ist seit 2011 biozertifiziert und wird regelmäßig durch die Lebensmittelaufsicht kontrolliert. Alle Maschinen werden mittels Windkraft angetrieben.

Kontrollstelle: ABCERT AG, Esslingen
Nummer der Kontrollstelle: DE-ÖKO-006
Kontrollnummer: DE-BB-006-19334-B

Nach §9 des VerpackG sind wir bei der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister unter der Nummer DE3915648957034 registriert.

So klingt - Die historische Mühle Sanssouci

Die Historische Mühle ist Teil der akustischen Reise
So klingt Industriekultur“ – ein Projekt zum Kulturland Brandenburg.

Das Projekt bietet eine akustische Reise durch die Welt von handwerklicher Arbeit, geprägt durch die Protagonisten vor Ort und getragen vom Klang der Maschinen. Hören Sie rein!